OECD 492B
OECD 492B | Gefahr fürs Auge
OECD 492B | Testmethode mit rekonstruierter menschlicher hornhautähnlicher Epithelschicht (RhCE) zur Erkennung einer Gefahr fürs Auge
Dieser Test nach OECD 492B ist eine international anerkannte in-vitro-Methode zur Bewertung des Potenzials von Chemikalien und Gemischen, Augenreizungen oder schwere Augenschäden zu verursachen. Sie wird weltweit in der behördlichen Sicherheitsbewertung eingesetzt und dient der Einstufung von Stoffenfür Augengefahren gemäß dem UN Globally Harmonized System (GHS). Die Klassifizierung erfolgt in
- Kategorie 1 (verursacht schwerer Augenschaden); H318
- Kategorie 2 (verursacht schwere Augenreizung); H319
- Keine Kategorie (keine Einstufung erforderlich)
Der HCE (Human Corneal Epithelium) Time-to-Toxicity (TTT)-Test gemäß OECD 492B ist die neueste Ergänzung innerhalb der NAMs (New Approach Methodology / Non-animal Alternative Methods) zur Überprüfung der Augengefährdung. Er stellt eine Verbesserung gegenüber den OECD TGs 437 und 492 dar, die zwar die Identifizierung als "nicht klassifizierungspflichtig" (Keine Kategorie) erlaubten, aber nicht zwischen Kategorie 2 und Kategorie 1 unterscheiden konnten. Darüber hinaus ist der RHE-TTT-Test ein voller Ersatz für Tierversuche, wie beispielsweise den Draize-Test.
Testprinzip
Das dreidimensionale, rekonstruierte humane hornhautähnliche Epithel-Modell (RhCE) von SkinEthic™ ahmt die histologischen und biochemischen Eigenschaften des menschlichen Hornhautepithels detailgetreu nach. Die Zellviabilität korreliert mit der Gewebegesundheit und wird durch die enzymatische Reduktion des Tetrazoliumsalzes (MTT) zu einem Formazanprodukt quantifiziert. Eine reduzierte Viabilität weist auf ein potenzielles Risiko für die Augen hin. Der Test nutzt mehrere Expositionszeiten, um die Genauigkeit und Vorhersagbarkeit der verschiedenen Augengefährdungskategorien zu verbessern (Time-To-Toxicity-Ansatz).
Testumfang
Der Test umfasst die MTT-Reduktionsmessung am SkinEthic™ Hautmodell zu mehreren Zeitpunkten nach Inkubation mit dem Prüfgegenstand sowie der Negativ- und Positivkontrolle.
Testvariante
Für stark gefärbte Prüfgegenstände bei denen eine photometrische Auswertung nicht möglich ist, bieten wir einen analytischen Ansatz mittels HPLC zur Quantifizierung des gebildeten Formazans an.
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